Karneval der Tiere

Hintergrundinformationen, Anregungen

Arbeitsblätter: Karneval der Tiere

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Hintergrund zu Karneval der Tiere

Introduktion – Einleitung

Stellt den Einzug der Tiere in eine Arena dar, im Mittelplatz ist mehrfach deutlich der „König der Tiere“, nämlich der Löwe, zu vernehmen, der mit einem tiefen Brüllen sein Maul aufreißt.

Erzählung Teil 1

Marche royale du Lion (königlicher Marsch des Löwen)

Tierporträt: Tierstimme des Löwen. Das Löwengebrüll imitieren Klaviere und Streicher durch schnelle auf- und abwärtsführende, chromatische Triolenläufe, die dynamisch unterstützt werden (aufwärts crescendo, abwärts decrescendo).

Erzählung Teil 2

Poules et coqs (Hühner und Hähne)

Tierporträt: Tierstimmen der Hühnervögel
– werden durch die Streichinstrumente vorgestellt. Wildes „Gezeter“ lässt den Gedanken an eine Schar pickender und streitender Hühner zu. Das „Gackern“ der Hühner imitieren die Streicher, das „Kikeriki“ der Hähne die Klaviere und die Klarinette.


Erzählung Teil 3

Hémiones (Animaux veloces) – schnelle Tiere

Tierporträt: Von der Schnelligkeit der Steppentiere
Die Darstellung bezieht sich in ihrem Wesen auf Fluchttiere (wie Gazellen, Zebras etc.). Die hierzu durch die Klaviere intonierten Läufe werden in rasendem Tempo über vier Oktaven präsentiert. Sie lassen so ein Bild von der Schnelligkeit der Steppentiere entstehen.

Stück für viel Bewegung 🙂

Erzählung Teil 4

Tortues – Schildkröten

Tierporträt: Von der Langsamkeit der Kriechtiere.

Dieses Stück ist eine der erwähnten Veralberungen eines Komponisten, die Saint-Saëns sich leistete. Grundlage für dieses Stück ist der bekannte Can-Can, zu dessen wilder Musik die Tänzerinnen kreischend und juchzend ihre Beine so weit hochreißen, dass der Zuschauer Einblick unter ihre Röcke erhält. Bei den Tortues gewinnt der Zuhörer den Eindruck, das Stück von Offenbach sei der Zeitlupe zum Opfer gefallen. Dreimal langsamer (und damit müde und schleppend) wird der Can-Can, der ehemals schnellste Tanz der Welt, von den Streichinstrumenten unisono präsentiert. Die Triolen im Klavier unterstreichen noch diese Langsamkeit (Achtel gegen Triolen).

Das Werk wurde erst nach Camille Saint Säens Tod veröffentlicht und ist bis heute sein bekanntestes und mit beliebtestes Werk. Er selbst hatte Angst, dass es ihm zum Verhängnis werden könnte da er einige Komponisten in dem Werk parodiert hat.

Erzählung Teil 5

L’Éléphant – Elefant

Welches Instrument spielt der Solist? Wie könnte man sich auf diesen 3/4 Takt mit den Kindern bewegen?

Tierporträt: Dressurakt in der Arena
Parodie: Danse des sylphes aus La damnation de Faust op. 24 von Hector Berlioz, Scherzo aus der Schauspielmusik zum Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Hier fügt Saint-Saëns mit feiner Ironie zwei weitere Zitate ein. Der Kontrabass versucht sich an dem aus Fausts Verdammnis entnommenen filigranen Elfentanz (Danse des Sylphes) und am äußerst lebendigen Scherzo aus dem Sommernachtstraum.
Die normalerweise Diskantinstrumenten (hohe Instrumente) vorbehaltenen Themen klingen damit eher unbeholfen und trampelig. Das Klavier II übernimmt die Begleitung im Walzertakt.

Erzählung Teil 6

Kangourous – Känguruh

Tierporträt: Hüpfende Fortbewegung der Beuteltiere.
Die Kangourous werden von den zwei Klavieren vorgestellt und sind in ihrer hüpfenden Art zu erkennen. Sie bewegen sich abwechselnd fort. Ihre Sprünge beginnen langsam und werden immer schneller (accelerando), bis sie schließlich ihr Tempo wieder verlangsamen (ritardando).

Erzählung Teil 7

Aquarium

Seifenblasen, Wasserpflanzen, Fische, Unterwasserwelt darstellen

Tierporträt: Zierfische
Ein Stimmungsbild. Die Bewegungen in der Musik und die perlenden Läufe der Klaviere gemahnen an ein sich sanft bewegendes Wasser mit von der Glasharmonika „gemalten“, aufsteigenden Luftblasen.

Erzählung Teil 8

Personnages à longues oreilles (Persönlichkeiten mit langen Ohren) – Esel

Tierporträt: Tierstimmen
Mit diesem Titel sind Hausesel gemeint. Der typische Eselsschrei, das langgezogene „I-aah“, wird von den Violinen präsentiert.

Erzählung Teil 9

Le coucou au fond des bois (Der Kuckuck in der Tiefe des Waldes) – Kuckuck

Stück für den Frühling, Klavierbegleitung und Kuckuck durch verschiedene Bewegungen darstellen

Tierporträt: Kuckucksruf aus der Ferne
Ein Stimmungsbild. Die ruhige Musik steht für die Atmosphäre eines unbelebten Waldes, dargestellt durch die Klavierbegleitung, die aus leise gespielten Akkorden besteht. Aus der Ferne ist immer wieder der Ruf des Kuckucks, intoniert durch eine Klarinette.

Erzählung Teil 10

Volière (Das Vogelhaus) – Schwalben

Vögel mit Tüchern, Bändern, Kreppbändern, Querflöte Soloinstrument + Klaviere + Geigen, welche Vogelstimmen imitieren

Tierporträt: Vogelstimmen
Ganz anders präsentiert sich die Volière. Lebhaft geht es in dem Vogelkäfig zu, ein Stück, das ganz auf die Querflöte zugeschnitten ist, die ein fröhliches Vogelgezwitscher imitiert: schnelle, ausgeschriebene Trillerketten, Akkordbrechungen und chromatische Läufe ahmen das Fliegen und Flattern der kleinen Vogelhausbewohner nach. Die Klaviere mit ihren kurzen Tonrepetitionen (Wiederholungen), chromatischen Läufen (Halbtonschritte), Vorschlägen und Trillern in hohen Lagen imitieren den Gesang exotischer Vögel. Das Tremolo der hohen Streicher vermittelt ein ständiges Schwirren in der Luft; nur die Celli und Bässe mit ihren Pizzicati (Zupfen) sorgen für etwas Ruhe.

Erzählung Teil 11

Tiere musizieren

Erkennen Sie die Dur – Tonleiter?

Tierporträt: Pianisten
Saint-Saëns, der selbst ein hervorragender Pianist war und zahlreiche anspruchsvolle Klavierwerke sowie fünf Klavierkonzerte komponiert hatte, lässt hier die zwei Klavierspieler, die an einer an Czerny (hat viele Klavier Übungsstücke geschrieben) gemahnenden Klavier-Etüde ihre Fingerfertigkeiten beweisen wollen, Tonleitern exerzieren. Nach anfänglichem „Warmspielen“ bringen sie nunmehr ihre Etüde mit Begleitung der Streicher bravourös zu Ende, Applaus.

Erzählung Teil 12

Fossiles – Fossilien – Dinosaurier

Gespräch über Fossilien, erkennen Sie das Xylophon? Instrument ausprobieren lassen

Ein kurioses Instrument ist hier das Xylophon. Zur Entstehungszeit des Karnevals (1886) war es im Orchester noch längst nicht etabliert. Camille Saint-Saëns war es, der mit seiner symphonischen Dichtung Danse macabre (1876) das Xylophon als neues Orchesterinstrument in die „klassische“ Orchesterliteratur einführte. Denn wohl kein anderes Instrument ist so prädestiniert, den Fossilien zur neuen Lebendigkeit zu verhelfen. Die Klangholzstäbe, aus gut ausgetrocknetem und lang abgelagertem Hartholz hergestellt, sind selbst schon „versteinert“. Ihr scharfer spitzer Klang könnte dem der Fossilien sehr ähnlich sein.

Tierporträt: versteinerte Tiere
Saint-Saëns lässt quasi die Knochen klappern, intoniert von einem Xylophon, dessen wirbelnde Melodie auf den Hartholzstäben den Eindruck von tanzenden Knochentieren beschwört. Das Gebein-Motiv hierzu stammt aus dem Danse Macabre (Totentanz), ebenfalls von Saint-Saëns, es wird von den Holzbläsern und dem Xylophon gespielt. Das Motiv des Todes, das Aufspielen zum Tanz, wird jedoch in erster Linie von der Solo-Violine intoniert. Des Weiteren benutzt er die schon im 18. Jahrhundert bekannte Melodie des Kinderliedes Ah! vous dirai-je maman, dessen Anfangstakte Mozart zum Thema seiner zwölf Klaviervariationen (KV 265) inspirierte.

Erzählung Teil 12

Le Cygne – Der Schwan – wunderschön!

Tierporträt: weißer Wasservogel
Ein Stimmungsbild. Es ist das einzige Stück aus dem „Karneval der Tiere“, zu dem Camille Saint-Saëns zu seinen Lebzeiten gestanden hat. Ein prachtvoller Schwan gleitet auf einem See dahin. Der Größe und Schönheit des Tieres angemessen, wird die Romanze vom Violoncello in seiner tenoralen Stimmlage (hohe Männerstimmen Lage) gespielt. Dieses Stück wurde auch als Musik zu dem Tanz-Solo Der sterbende Schwan bekannt.

Erzählung Teil 13

Final – Großes Finale

Welche Tiere kommen noch einmal vor?

Mit dem Finale schließt sich der Kreis der Tierporträts. Wie schon in der Introduktion des Königsmarsches eröffnen die Klaviere, diesmal unterstützt von der Piccoloflöte, der Klarinette, der Glasharmonika und dem Xylophon, mit einem brillanten Tremolo das Finale. Nach zehn Takten münden die Einleitungstakte in einem sehr schnellen Galopp. Hier treten die Tiere noch einmal zusammen auf. Man kann erkennen, dass fast alle der präsentierten Tiere noch einmal einen kurzen Auftritt haben.